Schnee und Schokolade

Schnee und Schokolade

Heute schneit es bei uns in Meerbusch, und das richtig! Schnee ist bei uns im Rheinland heutzutage eher eine Seltenheit. Wusstet Ihr aber, dass es in meiner Heimat Kolumbien – mitten in den Tropen – auch Schnee gibt? Und dieser Schnee sogar gut für unsere Schokolade ist?

Schnee in der Sierra Nevada de Santa Marta: Ein einzigartiges Phänomen in den Tropen

Die Sierra Nevada de Santa Marta in Kolumbien ist ein magischer Ort. Dieses Küstengebirge, das sich nur wenige Kilometer vom Karibischen Meer erhebt, beherbergt den höchsten Punkt Kolumbiens: den Pico Cristóbal Colón und den Pico Simón Bolívar, beide weit über 5.000 Meter hoch. Was dieses Gebirge besonders macht, ist, dass hier – mitten in den Tropen – Schnee fällt.

Der Schnee in der Sierra Nevada ist auf die extremen Höhenlagen begrenzt. Ab etwa 4.800 Metern über dem Meeresspiegel beginnt die Schneegrenze. Die beiden höchsten Gipfel sind permanent schneebedeckt, was ihnen den Status von Gletschern verleiht. Allerdings hat sich die Schneebedeckung in den letzten Jahrzehnten aufgrund des Klimawandels stark reduziert.

Der Schnee spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem der Region, da er als Wasserspeicher fungiert. Beim Schmelzen speist er Flüsse, die für die umliegenden Ökosysteme und die Menschen lebensnotwendig sind. Die Verbindung von Schnee und Kakaoanbau Die Sierra Nevada de Santa Marta ist nicht nur für ihre beeindruckenden Schneegipfel bekannt, sondern auch für ihre Landwirtschaft. Der Kakaoanbau ist eine der wichtigsten landwirtschaftlichen Aktivitäten in den mittleren Höhenlagen der Sierra.

Wie hängen Schnee und Schokolade zusammen?

Der Kakaoanbau profitiert vom Schnee in der Sierra Nevada de Santa Marta.

Wasser als Lebensquelle
Das Schmelzwasser aus dem Schnee versorgt die tiefer gelegenen Gebiete mit Wasser. In diesen Regionen, die auf einer Höhe von 500 bis 1.500 Metern liegen, herrschen ideale Bedingungen für den Anbau von Kakao. Der Kakaoanbau benötigt regelmäßige Feuchtigkeit, die durch die Flüsse und Bäche aus dem Hochgebirge gewährleistet wird. Ohne den Schnee als natürliche Wasserquelle wäre der Anbau schwieriger, insbesondere in Trockenzeiten.

Mikroklimata und Biodiversität
Der Schnee beeinflusst auch das Mikroklima der Region. Die verschiedenen Höhenlagen der Sierra Nevada schaffen eine außergewöhnliche Vielfalt an Ökosystemen, die wiederum den Kakaoanbau begünstigen. In diesen tropischen Wäldern gedeihen Kakaopflanzen besonders gut, da sie von den schattenspendenden Bäumen und der feuchten Umgebung profitieren.

Traditioneller Kakaoanbau der Ureinwohner
Die Sierra Nevada ist die Heimat indigener Gemeinschaften wie der Arhuaco, Kogi, und Wiwas, die den Kakao nicht nur als wirtschaftliche Ressource, sondern auch als spirituelles Gut ansehen. Für sie symbolisiert der Schnee auf den Gipfeln das „Herz der Welt“, von dem aus Leben und Energie in alle Richtungen fließen. Der Kakaoanbau wird daher oft in Einklang mit den natürlichen Kreisläufen betrieben.

Herausforderungen durch den Klimawandel
Der Klimawandel stellt eine Bedrohung sowohl für den Schnee in der Sierra Nevada als auch für den Kakaoanbau dar. Mit steigenden Temperaturen schmilzt der Schnee schneller, was langfristig die Wasserressourcen verringert. Gleichzeitig könnten die veränderten klimatischen Bedingungen die Wachstumsbedingungen für Kakao negativ beeinflussen, da die Pflanzen empfindlich auf Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen reagieren.

Der Schnee in der Sierra Nevada de Santa Marta ist nicht nur ein beeindruckendes Naturphänomen, sondern spielt eine Schlüsselrolle für die Region. Er sichert das Wasser, das für den Kakaoanbau und andere landwirtschaftliche Tätigkeiten lebensnotwendig ist. Doch der Klimawandel bedroht dieses fragile Gleichgewicht. Um die Zukunft von Schnee und Kakao – und damit unserer Schokolade – zu sichern, sind Maßnahmen zum Schutz dieses einzigartigen Ökosystems dringend erforderlich.

Der nachhaltige Anbau von Kakao, der die natürlichen Kreisläufe respektiert, ist meiner Meinung nach ein Schritt in die richtige Richtung und ich freue mich, dass Ihr mich mit dem Kauf meiner Schokolade unterstützt!

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